Cloud-Computing Ach, du meine Güte! – So das Fazit der Recherche nach aktuellen Informationen zur Cloud-Technologie. Gefühlt jedes renommierte Wirtschaftsforschungsunternehmen, aber auch viele weniger bekannte IT-Markt-Analysten scheinen sich zu diesem Thema verewigen zu wollen. Da braucht’s ja Stunden zum Lesen... Doch bereits nach bloßem Überfliegen der ersten Beiträge wird deutlich: So ganz von der Hand zu weisen ist das große Interesse an der als „Rechnerwolke“ bezeichneten IT-System-Lösung nicht. Denn, den zahlreichen Studien zufolge, hat sich hier ganz schön viel getan – vor allem in den letzten beiden Jahren. Und jetzt kommt doch tatsächlich jemand mit der Behauptung daher, der Begriff „Cloud“ würde sich in Luft auflösen! – Was soll denn das jetzt? Von Kerstin Albrecht-Aigner
Was wird aus der Cloud? – lautet der Titel der Online-Befragung, die das US-amerikanische Softwareunternehmen Citrix Systems im Frühjahr dieses Jahres beim unabhängigen Marktforschungsinstitut Censuswide in Auftrag gegeben hat. Und tatsächlich sind hier ganze 83,5 Prozent der deutschen IT-Entscheider der Meinung, dass die Cloud für den Geschäftserfolg wichtig ist – der Begriff selbst aber, und davon ist bereits jeder Fünfte überzeugt, bis 2025 verschwunden sein wird. Die 3.250 Teilnehmer dieser Studie, IT-Verantwortliche aus Betrieben mit mindestens 250 Mitarbeitern, stammen aus Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden. Zeitgleich wurden 3.500 Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren aus diesen Ländern befragt.
Cloud zählt nicht zum Sprachschatz
Doch was führte letztendlich zu der Behauptung, dass der Begriff „Cloud“ von der Bildfläche verschwinden wird? – Das Jungvolk von heute: Laut Studie legen zwar 64,5 Prozent der deutschen Jugendlichen großen Wert auf Backup-Services für Daten und Fotos und 56,5 Prozent aller Befragten sind Online-Speicher wichtig, doch 34,4 Prozent kennen den Begriff „Cloud“ gar nicht. Auch gaben viele an, diesen wenn, dann nur im Informatikunterricht der Schule gehört zu haben. Was im Klartext bedeutet: Hier werden zwar in großem Stil Cloud-Dienste genutzt, der Begriff selbst hat sich aber im gängigen Sprachgebrauch der Jugendlichen nicht durchgesetzt.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den IT-Entscheidern: Hier nutzen 33,6 Prozent den Begriff „Cloud“ in Gesprächen mit dem Vorstand nicht, da sie ihn zum einen für zu technisch, zu kompliziert und zu verwirrend halten. Zum anderen gehen viele davon aus, dass die Technologie so stark in den normalen Geschäftsbetrieb integriert wird, dass es dafür keine besondere Bezeichnung mehr braucht. So glauben 42,4 Prozent der Gruppe, dass der Schwerpunkt künftig noch stärker auf dem Nutzen von Cloud-Diensten und -Lösungen liegen wird, statt auf der Technologie, die dahintersteckt.
Cloud-Dienste überschreiten Grenze zum Alltäglichen
Für viele, egal welchen Alters, sind Cloud-Dienste mittlerweile also in einer Form zum Alltag geworden und werden mit einer Selbstverständlichkeit genutzt, die ein „Wieso, Weshalb, Warum?“ fast schon unnötig erscheinen lassen. So hat sich die Technologie in doch relativ kurzer Zeit von gerade mal zehn Jahren in vielen Bereichen des täglichen Lebens, auf geschäftlicher wie auch auf privater Ebene, erfolgreich als neuer Standard durchgesetzt. Gleichermaßen zeigt sich der deutsche Mittelstand vom Wertbeitrag der Cloud-Lösungen im Unternehmen inzwischen überzeugt, und das nicht nur, was den Kosten- und Effizienzdruck innerhalb der hauseigenen IT angeht. So wird die Leistung, die Cloud-Solutions gerade bei der Erschließung neuer Kundengruppen, Geschäftspartnerschaften, Märkte und Regionen, aber auch bei der Erweiterung des Produkt- und Service-Portfolios zu leisten vermögen, als sehr hoch eingeschätzt. Dies ergab eine Studie der CXP-Group, bei der von Februar bis März 2018 in Deutschland und der Schweiz insgesamt 120 IT-Verantwortliche aus Unternehmen mit 250 und mehr Mitarbeitern telefonisch befragt wurden.
Tatsächlich nutzen seit 2017 zwei Drittel (66 Prozent) aller Unternehmen in Deutschland Rechenleistungen aus der Cloud – Tendenz weiter steigend. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag der KPMG AG unter 557 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern. Demnach plant oder diskutiert jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) den Cloud-Einsatz, für gerade mal 13 Prozent ist dies hingegen kein Thema.
Noch nicht – sind doch die Vorteile einer Cloud-Nutzung für die zukunftsorientierte Weiterentwicklung einer betriebsinternen IT auch für letzte Skeptiker inzwischen wohl nicht mehr zu übersehen, gerade auch im Hinblick auf Ortsunabhängigkeit der IT, Skalierbarkeit der Ressourcen, den Verwaltungsaufwand und die Datensicherung.
Mit zunehmendem Vertrauen in Cloud-Dienste verfolgen viele Betriebe derzeit eine Multiplattformstrategie und damit einen sukzessiven Übergang bei der digitalen Umwandlung ihres Geschäfts. So entscheiden sich IT-Verantwortliche momentan häufig für eine Kombination aus verschiedenen System-Lösungen wie etwa Container, Platform-as-a-Service (PaaS) und Serverless und lassen sich dabei in vielen Fällen von außen „unter die Arme greifen“: Laut CXP-Studie arbeiten bereits 43 Prozent der Unternehmen mit externen Dienstleistern zusammen, wenn es um die Integration von Cloud-Solutions geht, 39 Prozent planen eine Zusammenarbeit innerhalb der nächsten zwei Jahren.
Eine Cloud kommt selten allein
Denn die Cloud-Reise geht weiter – und das ohne Verschnaufpause. So liegen bereits Erhebungen von Research in Action im Auftrag von Interxion vor, wo es Unternehmensdaten in 2020 „hin verschlagen“ wird: Demnach werden Anwendungen aus den Bereichen ERP, CRM, SCM und Storage nicht mehr hauptsächlich im eigenen Rechenzentrum, sondern verstärkt in der eigenen Private-Cloud zu Hause sein. Die Anwendungen in den Bereichen HR, Marketing Automation und Backup verlagern sich in die Public-Clouds von lokalen Anbietern. Hier spielt der Datenschutz eine wichtige Rolle, gleichzeitig geht es um mehr Flexibilität. Einige Anwendungen werden in Misch-Modellen, also sowohl in der Public-Cloud, als auch in der Private-Cloud zu finden sein, wie etwa Datenbanken und das Digital Asset Management.
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