Kupferrepublik oder Glasfaserland? – So steht es im Duell um schnelles Internet

Breitband-Ausbau – Quizfrage: Was bremst Unternehmen in Deutschland? – Hat jemand eine Idee? – Richtig! Neben holprigen Straßen und maroden Brücken auf Rang 1, macht – nur knapp dahinter – langsames Internet den Betrieben zunehmend zu schaffen. Das ergab eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Frühjahr 2018. Drastisch fällt in Sachen Internetgeschwindigkeit auch der Vergleich mit anderen Industrienationen aus: Neuen Studien zufolge belegt die Bundesrepublik einen der hinteren Plätze. Von Kerstin Albrecht-Aigner

Dazu ein Blick ins „Landesinnere“; auch hier zeigt sich ein deutliches Gefälle: Der Westen hat schnelleres Internet als der Osten, Großstädte sind schneller als Flächenländer und – besonders irritierend – nicht nur um private Internetanschlüsse ist es schlecht bestellt. Etwa ein Drittel der deutschen Gewerbegebiete hat keinen Anschluss an schnelles Internet, in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern steht es mit über fünfzig Prozent sogar noch schlimmer. Wen wundert‘s also, dass Schlagzeilen vom missglückten Digital-Ausbau immer wieder durch die Medien geistern?

Zwar propagiert die Bundesregierung den Breitband-Ausbau mit Glasfaser schon seit Jahren, verbreitet in der Kritik steht dabei jedoch das Antragsverfahren für die dafür notwendigen Fördergelder: Viel zu komplex und zu bürokratisch, bemängeln Experten. Ein weiterer Knackpunkt in dieser Sache ist die Frage, wie mit den besonders teuren Metern zwischen den grauen Telefonkabelkästen und den Gebäuden zu verfahren ist. Hier setzen die einschlägig bekannten deutschen Anbieter nach wie vor auf die weniger kostenintensive Variante des sogenannten Supervectorings, also auf die maximale Auslastung der bereits vorhandenen Kupferkabel. Aus diesen lassen sich bis zu 100 Mbit/s herausquetschen. Zum Vergleich: Mit Glasfaser sind bis zu 1000 Mbit/s möglich.

Viele Fakten in Sachen Internetgeschwindigkeit liegen also auf dem Tisch. Und wie geht es weiter? Auch hier sind sich die Experten einig: Momentan ist noch kein Licht am Ende des Tunnels sichtbar. Muss sich die digitale Schere erst noch weiter öffnen, muss schnelles Internet immer mehr zum Standortvorteil mutieren und müssen Menschen und Unternehmen zum schnellen Surfen weiterhin in Ballungsräume ziehen, bevor der Breitband-Ausbau in Deutschland intensiver angegangen wird? – Kupferrepublik oder Glasfaserland? Schauen wir mal, welches Ergebnis die Quizfrage in den kommenden Jahren liefert.

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