IT-Business – Alle Jahre wieder… kommen nicht nur Osterhase, Nikolaus und Christkind. Alle Jahre wieder prognostizieren auch die Forscher der großen Analystenhäuser wie Gartner, IDC und Co. künftige IT-Trends. Dazu werden weltweit Umfragen durchgeführt, umfangreiche Datensätze ausgewertet und beschreibende Statistiken gewälzt. Erklärtes Ziel dabei ist, Unternehmen und IT-Entscheider einen Überblick zu verschaffen, wie sie up-to-date sein können. Auch wir haben uns umgeschaut, was die Experten für das laufende Jahr erwarten. Von Kerstin Albrecht-Aigner
Dauerbrenner Security
Das Katz- und Maus-Spiel zwischen Cyberkriminellen und Anwendern setzt sich 2020 nicht nur fort, sondern erreicht eine neue Dimension: Vorhergesagt wird eine weitere deutliche Zunahme bei Ransomware. Den Angreifern in die Hände spielen dabei die unzähligen Anwendungen, die enormen Datenmengen auf den verschiedenen Betriebsplattformen wie auch die stark vernetzten IT-Systeme, die ihnen als potenzielle Angriffspunkte inzwischen zur Verfügung stehen. Ihre neueste Masche ist, vertrauliche Daten etwa an Mitbewerber zu schicken, wenn Lösegeldforderungen nicht bezahlt werden. Hinzu kommen moderne KI-Techniken, mit denen sich etwa gefälschte Audio- und Video-Dateien erzeugen lassen, um damit die User zu täuschen. Demnach zählen in diesem Jahr nicht nur der Ausbau von Schutzmechanismen, sondern auch die eindringliche Sensibilisierung der Endnutzer zu den wesentlichen Bestandteilen der IT-Sicherheitsmaßnahmen von Unternehmen.
Mainstream Cloud-Computing
Laut Cloud-Monitor 2019 setzen bereits über 70 Prozent der deutschen Unternehmen auf Cloud-basierte Infrastrukturen – Tendenz steigend. Eine bedeutende Rolle wird vor allem den Hybrid-Cloud-Modellen zugeschrieben. Diese sind für viele Unternehmen ein sanfterer Einstieg ins Cloud-Computing, da sie damit bestehende, Desktop-basierte Systeme weiterverwenden und gleichzeitig Cloud-basierte Anwendungen integrieren können. Als weitere Themen für 2020 stehen zum einen das Private Cloud Hosting im Fokus, besonders wenn es darum geht, sensible Daten zu schützen und IT-Administrationsaufwand einzusparen. Zum anderen gewinnt das Cloud-Datenmanagement (CDM) immer mehr an Bedeutung, um die Verfügbarkeit der Daten über alle Betriebsplattformen hinweg sicherzustellen.
Hemmschuh Compliance
Tatsache ist, dass die Compliance-Landschaft weltweit und damit auch in Deutschland immer komplexer wird: Ständig kommen neue Richtlinien und Gesetze hinzu, Verbraucherwünsche müssen umgesetzt werden. Um die Risiken erfolgreich zu minimieren, sehen sich Unternehmen mit vielen regulatorischen Maßnahmen konfrontiert, welche die IT-Entwicklung zunehmend beeinträchtigen. Beispielsweise zwingt die EU-DSGVO viele B2B-Unternehmen dazu, ihre gesamten Datenströme in den Lieferketten zu überarbeiten. Die Folge: Es wird erwartet, dass B2B-Kunden bereits in 2020 die Verwendung ihrer Daten etwa für KI-Lösungen untersagen. Gleichermaßen gehen Analysten davon aus, dass die Ausgaben für Compliance stark zulegen werden, um die neuen Auflagen bei Zöllen und Handelsvorschriften einhalten zu können.
DevOps Upgrade
Auch das Thema DevOps wird 2020 an Fahrt aufnehmen. Ursprünglich galt hier, Entwicklung (Development), IT-Betrieb (Operations) und Qualitätssicherung enger zusammenzubringen. Zugleich tragen DevOps dazu bei, die Qualität der Software, die Geschwindigkeit von Entwicklung und Auslieferung wie auch das Miteinander der beteiligten Teams zu optimieren. Cloud-Umgebungen können dabei helfen, Abläufe in diesem Bereich agiler zu gestalten, da in einem entsprechenden Umfeld Entwicklung und Tests der Anwendungen parallel stattfinden können. Experten raten daher, DevOps im Cloud-Zusammenhang weiter zu fassen.
Business Moments IoT
Weltweit rund 20,4 Milliarden vernetzte Geräte werden laut statista für das Jahr 2020 prognostiziert. Wer hierbei nur an vernetzte Produktionsmaschinen denkt, liegt nicht ganz richtig. Im IoT-Business zeigt sich eine zunehmende Verschiebung von produktionsorientierten hin zu serviceorientierten Geschäftsmodellen. Will heißen, Unternehmen, die vom Internet der Dinge profitieren wollen, werden immer mehr zu IoT-Dienstleistern. Beispielsweise erweiterte die Bahn ihr Leistungsangebot um ein Fahrradverleihsystem. Demnach gibt es inzwischen landesweit über 16.000 Fahrräder, die registrierte Nutzer über Smartphone-App orten, reservieren und mieten können. Damit verändert das Internet der Dinge nicht nur Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse, sondern auch die sogenannten „Business Moments“. Der Begriff umreißt nicht nur die Geschwindigkeit, mit der die Geschäftswelt sich verändert, sondern auch die dafür erforderliche Agilität eines Unternehmens.
Alle Jahre wieder… könnte man die Trend-Liste noch um eine Vielzahl weiterer Punkte ergänzen, was hier allerdings den Rahmen etwas sprengen würde. Sollten Sie jedoch bereits an dieser Stelle Handlungsbedarf in Ihrer IT sehen und Unterstützung bei der Umsetzung benötigen – kontaktieren Sie uns! Wir sind gerne für Sie da!